Diverse M usiker
PLAYING FOR CHANGE - 3
Timeless Media DVD
(40’)
B
ild: 16:9; Ton: dts, DD
5
.1
, DD
2.0; Extras: CD
Für Folge
3
der Serie „Playing For
Change“ konnte man neben Sara
Bareilles, Los Lobos und Keb’ Mo’
auch Keith Richards als Gast ge-
winnen. Dessen live aus diversen
Mitschnitten montiertes Medley
„World Of Wonder/Get Up, Stand
Up“ ist aufnahmetechnisch eine ab-
solute Delikatesse, wie auch „Reg-
gae Got Soul“ mit Fred „Toots“ Hib-
bert, Taj Mahal und der jamaika-
nischen Jazz/Ska-Legende Ernest
Ranglin. Die farblich prächtigen Ex-
terieurs als Hintergrund, die von
der Filmcrew weltweit eingefangen
wurden, sind dabei von ziemlich
faszinierender Exotik.
F
. Sch.
MUSIK/INHALT ★ ★ ★ ★ ★
TONQUALITÄT ★ ★ ★ ★
BILDQUALITÄT ★ ★ ★ ★ ★ _____
Charles Lloyd
ARROWS INTO INFINITY
ECM/Universal DVD
(113
')
Bild: NTSC 16:9; Ton: Dolby D
igital 5
.1
und
2.0;
Extras: Dt. Untertitel
Mit Charles Lloyd zu spielen, sagt
Reuben Rogers, „das ist nicht bloß
ein Gig, das ist eine spirituelle Er-
fahrung“. Rogers ist Bassist im heu-
tigen Charles Lloyd Quartet - nur
einer von zig Musikern, Produzen-
ten, Kritikern, deren Aussagen die-
ses Filmporträt so lebendig machen.
Lloyds Frau, die bildende Künstle-
rin Dorothy Darr, hat Zeugen und
Wegbegleiter des Saxofonisten so-
wie ihn selbst vor die Kamera gebe-
ten und Unmengen von Archivma-
terial zusammengetragen, um sei-
ne zweimalige Weltkarriere ins Bild
zu setzen.
Der Titel „Arrows Into Infinity“ ver-
dankt sich einer fernöstlichen Weis-
heit, die Lloyd zitiert: „Man schießt
keinen Pfeil ins Unendliche, wenn
man immer in Bewegung ist. Man
muss den Bogen nach hinten span-
nen, damit der Pfeil fliegt.“ Bekannt-
lich spannte Lloyd den Bogen neu,
als er sich
1969
, auf der Höhe des Er-
folges seines Quartetts mit Keith Jar-
rett, Cecil McBee/Ron McClure und
Jack DeJohnette, in die Wälder von
Big Sur zurückzog, um spirituellen
Neigungen nachzugehen.
Jarrett ist wohl der einzige noch le-
bende Weggefährte, der im Film kein
Statement abgibt, dafür erscheint er
in mehreren Live-Szenen des Quar-
tetts, und gerade solche Szenen
dürften das Herz des Jazzfans hö-
her schlagen lassen. Da sieht und
hört man Lloyd mit dem Cannonball
Adderley Sextett (
1964
); mit seinem
legendären Quartett beim Monterey
Jazz Festival (
1966
) und versteht, wa-
rum „Forest Flower“ solch ein Mei-
lenstein wurde; in Duetten mit Jack
DeJohnette und Michel Petrucciani;
mit diversen Bands während seiner
Zeit bei ECM (ab
1990
). Und in einer
der schönsten Szenen spielt Lloyd
mit Ornette Coleman Billard.
Berthold Klostermann
MUSIK/INHALT ★ ★ ★ ★ ★
TONQUALITÄT ★ ★ ★ ★
BILDQUALITÄT ★ ★ ★ ★
Randy Bachman
EVERY SONG TELLS A STORY -
VINYL TAP TOUR
Caroline/Universal DVD
(85’)
B
ild: 16:9; DD
5
.1
, DD
2.0; Extras: CD
„Winnipeg in the Sixties was like
Liverpool“ behauptet Randy Bach-
man zu Beginn des Song-Zyklus.
In dem rekapituliert er seine Kar-
riere anhand der Hits von Guess
Who und Bachman Turner Over-
drive. Split Screen-Technik macht
den Mitschnitt zur sentimentalen
Zeitreise: Immer wieder verliert
sich Bachman in endlosen Anek-
doten über seinen Werdegang als
„Prairie-Rocker“. Nur war diese Vi-
ta nicht so spannend wie zum Bei-
spiel die von Kinks-Chef Ray Da-
vies, dokumentiert in dessen Story-
teller-Projekt.
F
. Sch.
MUSIK/INHALT ★ ★
TONQUALITÄT ★ ★
BILDQUALITÄT ★ ★
The Beatles
A HARD DAY’S NIGHT -
SPECIAL EDITION
Koch
Media Blu-ray 3
DVDs
(525’)
Bild: 16:9; Ton: dts, DD
5
.1
, DD
2.0; Extras:
Interviews etc.
Ganze
200.000
Pfund räum-
te United Artists-Produzent
Walter Shenson dem kaum
bekannten Richard Lester als
Produktions-Budget für einen
Film über die Beatles ein. Sie-
ben Wochen lang drehte der
im Frühjahr
1964
ein „Mocku-
mentary“ über die Fab Four,
das man nebenbei als fröh-
liche Satire auf Dokumentar-
film-Konventionen goutieren
konnte. Am Ende wurde der
Film zur Blaupause für künf-
tige Pop-Videoclips und die
LP zur Geburtsstunde von al-
lem Folkrock.
Im Laufe der Jahrzehnte
rund ein Dutzend Mal auf Vi-
deocassetten, Laserdisc, CD ROM,
DVD und (nur in Kanada und Me-
xiko schon) auf Blu-ray veröffent-
licht, war der Film für die diversen
Formate in eher bescheidener Qua-
lität transferiert worden. Für die Col-
lector’s Edition von
2002
hatte Ron
Furmanek Remaster der Songs pro-
duziert: die Mono-Mixes in absur-
den Hallraum-Bombast überführt!
Für die neueste Blu-ray-Edition war
Giles Martin - wie die beiden Ton-
meister beim letzten „Help!“-Re-
master - so frei, sich nicht an Ta-
Das DR-Logo gibt den Dynamikumfang des Tonträgers an. Nähere Infos unter www.stereo.de
D V D
ZZTop
LIVE AT MONTREUX 2013
Eagle Vision/Edel DVD
(93’)
Bild: 16:9; Ton: dts, DD
5.1
, DD
2.0; Extras: keine
Billy Gibbons’ knorrigem Krächzen
zum Trotz wurde ZZ Tops Come-
back-Album „La Futura“ so freund-
lich aufgenommen, dass bei die-
ser konzertanten Retrospektive
der beste neue Song „I Gotsta Get
Paid“ nicht fehlen durfte. Nicht
nur bei der Coverversion von Jimi
Hendrix’ „Foxy Lady“ unterschei-
det sich dieser Mitschnitt von an-
deren der letzten Dekade ganz an-
genehm durch bessere Aufnahme
und Abmischung. Manchmal erin-
nert Gibbons stimmlich tatsäch-
lich ein wenig an Howlin’ Wolf und
Captain Beefheart.
F
. Sch.
MUSIK/INHALT ★ ★ ★ ★ ★
TONQUALITÄT ★ ★ ★ ★
BILDQUALITÄT ★ ★ ★ ★ ★
bus von Apple Records zu halten:
Er nahm kaum weniger fabelhaft
als beim „Love“-Projekt (dort noch
mit Vater George) eine komplett
neue Abmischung der Songs von
den Mehrspur-Bändern vor, darun-
ter auch die halbe Minute „I Wanna
Be Your Man“ .
Das Ergebnis ist nicht weniger als
spektakulär. Endlich kommt McCart-
ney am Bass bei „If I Fell“ und auch
sonst prominenter als bei der offizi-
ellen Remaster-CD-Version, zudem
ist das Klangbild bis in lichte Höhen
besser durchgezeichnet, kurz: Kein
Beatles-Fan sollte sich dieses Hör-
vergnügen entgehen lassen. Vom
überzeugend gelungenen
4
k-Trans-
fer profitierte - aus welchen Grün-
den auch immer - nur die Blu-ray.
Die DVD fällt dagegen optisch dra-
matisch ab. Eine CD-Ausgabe der re-
mixed vorliegenden Songs ist leider
bislang nicht in Sicht.
Franz Schöler
MUSIK/INHALT ★ ★
TONQUALITÄT ★
BILDQUALITÄT ★
Nicht nur Filmspaß, sondern ein
großes Hörvergnügen bietet die
remasterte Version von „A Hard
Days’s Night"
STEREO 10/2014 149